Internetkriminalität ist ein viel diskutiertes Thema und ihr fragt euch womöglich, wie gefährlich das Netz ist? Und: Was kann alles in der digitalen Welt passieren? Weil wir genauso neugierig sind, klären wir euch auf.
Internetkriminalität: Was steckt dahinter?
Eigentlich umfasst Internetkriminalität, oder auch Cyberkriminalität, nichts anderes als Verbrechen übers Internet. Dabei wird grob zwischen Datenmissbrauch oder Urheberrechtsverletzung unterschieden. Dazu gehören auch Betrug, unerlaubter Zugriff oder Online-Belästigung. Einer der häufigsten Fälle ist Phishing.
Phishing Mails
Mit sensiblen Daten des Opfers will der Täter Käufe tätigen. Dazu schickt er beispielsweise kuriose Emails an die Zielperson. Er fordert darin auf, den genannten Links zu folgen und anschließend persönliche Informationen preis zu geben. Das können persönliche oder berufliche Daten, aber auch Zahlungsinformationen sein. Auf clevere Weise schildern Phishing Täter eine realistische Situation und bringen so Leute tatsächlich dazu ihre Daten einzugeben oder zu verifizieren. Mit echten Logos von bekannten Anbietern und guten Fälschungen von diesen Unternehmens-Websites tricksen sie ihre Opfer aus. Andere Fälle zeigen, dass teilweise auch unrealistische Angebote zu überbezahlten Jobs gemacht werden: „Melde dich bei uns als Finanzdienstleister an und verdiene zusätzliche 800 Euro monatlich.“ So weckt der Täter das Interesse der Zielperson. Diese tritt dann in die gut vorbereitete Falle.
Trojaner
Trojaner sind häufige Erscheinungsformen von Kriminalität im Internet. Der Name dieser Computerprogramme stammt vom Mythos des antiken Dichters Homer. Die Sage erzählt von einer Stadt, die in raffinierter Weise eingenommen wurde. Soldaten haben sich in einem Holzpferd versteckt, welches die Bewohner freiwillig in die Stadt transportiert haben. So gelang es ihnen durch freien Zugang die Stadt einzunehmen. Doch genug zur Geschichte. Die Verbindung zu dieser Sage ergibt durchaus Sinn, wenn man sich die Funktionalität des Trojaner-Virus vor Augen führt. Unbemerkt wird dieses Computerprogramm auf die Festplatte der Zielperson installiert und richtet Schaden an. Doch welche Gefahren lauern bei einem Trojaner? Es gibt drei Arten:
- „Keylogger“: Der Täter zeichnet alle Berührungen der Tastatur des Opfers auf und gelangt so an die gewünschten Infos. Passwörter und sensible Daten werden so geknackt.
- „Sniffer“: Eingesetzt, um auf der Festplatte herumzuschnüffeln und alle Informationen zu analysieren. Diese zwei Funktionen kombiniert ergeben die häufigsten Erscheinungsformen von Industriespionage.
- „Backdoorprogramm“: Wirst du damit befallen, so kann der Täter deinen Computer fernsteuern und beispielsweise in deinem Namen unzählige Spam Mails versenden. Diese Funktion wird oft im Zusammenhang mit Cyber Terror genutzt.
Ransomware
Im Mai dieses Jahres wurden mehr als 100.000 Organisationen und Minimum 150 Länder Opfer einer regelrechten Cyberattacke. Durch die Schadens-Software “WannaCry” konnte der raffinierte Angriff ausgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine Ransomware (auch Kryptotrojaner genannt), die im groben Betroffene davon abhält ihren Computer zu nutzen. Befällt eine solche Software deinen PC, so wirst du in diversen Funktionen eingeschränkt, beziehungsweise geblockt. Es ist möglich, dass Dateien befallen werden, sodass Öffnung und Bearbeitung unmöglich sind. Bei dieser Form von Internetkriminalität werden gewisse Applikationen und Programme funktionsunfähig gemacht. Das Ziel einer solchen Attacke ist es, durch Drohungen Geld zu erpressen. Als Gegenleistung für die Befreiung des infizierten Software-Virus verlangt der Täter Lösegeld (daher „Ransom“-ware, deutsch Lösegeld) von der Zielperson. Die Erlösung vom Virus ist jedoch nicht garantiert, es kann auch sein, dass die Drohungen mit Gegenleistung nach und nach zunehmen.
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— CompSecGlobal.com (@CompSecGlobal) July 5, 2017
Hinweise auf Internetkriminalität: Das sollte dich stutzig machen
Ja, Internet Kriminelle haben ganz schön miese Tricks auf Lager. Sei es mit Phishing Mails, Trojaner oder Ransomware. Das hinterlässt uns ein ungutes Gefühl. Wie schütze ich mich vor einer böswilligen Attacke? Allgemein gilt, nie auf Links von kuriosen Emails klicken und keine persönliche Daten weitergeben, es sei denn man ist sich hundertprozentig sicher, dass es sich beim Absender wirklich um die genannte Institution handelt. Sollte die Email eine Drohung enthalten, nicht darauf eingehen und sie am besten sofort löschen. Leider ist es mit Trojanern und Ransomware weniger einfach. Diese Viren verstecken sich meist in harmlosen Dateien oder Programmen, die wir herunterladen. Schütze dich deshalb am besten präventiv mit einem Anti-Virus-Programm. Wir können dich leider nicht bei kriminellen Taten in der Online-Welt unterstützen. Jedoch bieten wir zu unseren Computer-Versicherungen als Ergänzung eine Diebstahlversicherung an, welche dich zumindest in der Offline-Welt bei Bösewicht-Attacken schützt.
Und an alle Mac-User: Vorsicht bei Adware
Eigentlich sind Macbooks sehr sicher vor möglichen Angriffen. Mit der Systemeigenen Firewall und der Möglichkeit von diversen Einschränkungen sind sie Top ausgestattet. Jedoch musst du dich vor der Schadens-Software Adware hüten. Wenn sich diese ins System deines MacBooks einschleicht, dann wirst du mit Werbung regelrecht zugespamt. Adware kann die Akkuleistung deines Geräts verringern und überproportional Speicherplatz nutzen. Spionage deiner Online-Aktivitäten ist auch möglich, da so Werbung noch gezielter auf dich gerichtet werden kann. Das klingt jetzt alles nicht so beängstigend. Gefährlich wird es, wenn dein Apple Computer dadurch für andere bedrohende Viren frei zugänglich wird. Um dem entgegenzuwirken: Sei wählerisch, lade nur Programme herunter, die du wirklich brauchst. Sie sollten von vertrauenswürdigen Quellen sein. Lese die Lizenz-Bedingungen sorgfältig durch, um eine mögliche Schadens-Software aufzudecken. Und ganz wichtig: Sei auf der Hut nach betrügerischen Anbietern, wenn du ein Antiviren-Programm einrichtest.