GoPro ist weitaus mehr als nur eine Kamera – sie avancierte zu einem eigenen Lifestyle. Flexibler, mobiler, schneller und immer live dabei filmt sie jeden Schritt, jeden Snowboard-Sprung, den freien Fall aus dem Flugzeug und das Eintauchen ins kühle Nass. In der Welt der Aktion-Sportler kann man sich die GoPro kaum noch wegdenken. Nicht nur für die eigenen Erinnerungen, sondern auch für Videoplattformen aller Formate sind die selbstgedrehten und oftmals spektakulären Filmchen heute allgegenwärtig. Doch während die Firma GoPro mit Sitz in San Mateo, Kalifornien, Vorreiter war, ist sie heute längst nicht mehr der einzige Anbieter der kleinen Action-Cams. Jeder Kamera-Hersteller möchte auch ein Stückchen vom Kuchen abhaben und bringt eigene Modelle auf den Markt – manche wohlweislich konkurrenzfähig, andere hingegen jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Denn technisch steht der GoPro wenig nach. Das ist jedoch auch nicht weiter verwunderlich, denn während die anderen Spieler auf dem Elektronikmarkt eine sehr breite Produktpalette haben, konzentrieren sich die Macher von GoPro ausschließlich auf den kleinen Outdoor- und Sportbegleiter. Lediglich Zubehör wie Halterungen, Akku-Erweiterungen und viele Arten von Gehäusen und sogar eine Fernbedienung ergänzen die Produktpalette. Somit kann die gesamte Zeit und Energie in die technische Entwicklung des begehrten Technikwunders gesteckt werden. Und das merkt man auch.
Technische Fakten der GoPro Hero 4 Black:
Vor allem technisch hat das neue Modell von GoPro zugelegt. Besonders in den Punkten Performance sowie Detailtreue und Farbtiefe ist die Leistung gegenüber dem Vorgänger deutlich gestiegen. Auch watet die Hero 4 Black von GoPro mit einem 180 Grad Weitwinkel auf, eine Leistung, der kaum eine andere Actionkamera das Wasser reichen kann. Sie glänzt mit einer Videoauflösung von 3840 x 2160 Pixel (30 fps) und einer Fotoauflösung von 12 mp. Mit Maßen von 58 x 40 x 28 (BxHxT) und einem Gewicht von nur 88 Gramm ist sie sehr handlich und passt noch in jede Tasche mit rein.
Bemängelt werden muss allerdings die Akkulaufzeit. Denn ohne externen Akku muss sie nach nur einer Stunde schon wieder an die Steckdose. Auf längeren Wanderungen oder Abfahrten ist dies sehr enttäuschend, möchte man doch nicht immer noch 2-3 Ersatzakkus in der Tasche haben. Diese sind nebenbei bemerkt auch nicht ganz billig.
Insgesamt fallen 530 Euro für die GoPro Hero 4 Black an. Bei der Vielfalt an Zubehör für jede noch so erdenkliche Sportart sind nach oben kaum Grenzen gesetzt, was zusätzliche Ausgaben anfällt. Sehr cool ist allerdings die Vorauswahl nach Aktivität auf der Seite des Herstellers. Auf diese Weise kann jeder schnell und übersichtlich finden, was er braucht. Und dabei gibt es kaum eine Sportart, die nicht vorhanden ist. Vom Klettern, übers Wakeboarden und Surfen, bis hin zu Schneemobil fahren, Angeln oder dem Militär-Paket. Das hier der eine oder andere Euro ausgegeben werden muss, das ist sicherlich jedem klar. Für ein komplettes Vorausgewähltes Tauchsportpaket fallen so mal schnell Kosten von 1130 Euro an.
Die Konkurrenz von GoPro kann sich auch sehe lassen
Während GoPro lange Zeit alleine den Markt der Aktionkameras dominierte, gibt es nun auch andere Player auf dem Videomarkt. Von Sony, über Kodak bis hin zu Rollei, alle haben sie ihre eigenen Modelle herausgebracht.
Die 4K Action Sportkamera von Sony nennt sich FDR-X1000V und könnte ein echter Konkurrent für GoPro sein. Sie glänzt mit einem Full-HD-Zeitlupenmodus und leistungsstarken sehr guten Bildstabilisatoren. Der Weitwinkel bringt leider nur auf 170 Grad mit, jedoch für die meisten ambitionierten Freizeitsportler und auch die meisten Sportarten völlig ausreichend. Obgleich sie die gleich Videoauflösung wie die GoPro Hero 4 Black hat, kann die FDR-X1000V 4K von Sony in puncto Videoqualität nicht ganz mithalten. Die Fotoauflösung ist mit 8,8 mp zwar schon ganz ordentlich, liegt jedoch auch hier weit unter dem Konkurrenten von GoPro. Mit Maßen von 24,4 x 51,7 x 88,9 mm ist sie ganz anders geschnitten, aber auch recht handlich. Dabei hat sie ein Gewicht von 114 Gramm. Mit stolzen 450 Euro liegt sie preislich auch nur knapp unter der GoPro. Für und Wider sollten entsprechend genau abgewogen werden.
Ein weiteres Modell ist die Kodak SP360, welche seinen Fans einen revolutionären 360 Grad Weitwinkel angekündigt hat. Damit hätten sie alle Konkurrenzmodelle klar überschattet. In der Praxis sieht das Ganze leider ein wenig anders aus, filmt sie nämlich nur mit 240 Grad. Sicherlich ist auch das eine sehr gute Leistung, aber eben nicht wie angekündigt. Auch in puncto Qualität und Leistung ist noch viel Verbesserungsspielraum nach oben. Die Videoauflösung liegt bei 1920 x 1080 Pixel und die Maße sind 41 x 50 x 38 mm. Zu haben ist sie dafür schon ab 349 Euro.
Die VIRB XE von Garmin kann sich in puncto Bildqualität und Auflösung nicht von der Konkurrenz abheben und hat darüber hinaus auch als einer der einzigen keine 4K-Optik. Die Videoauflösung liegt bei 2560 x 1440 Pixel und einer 12-Megapixel-Kamera. Die VIRB XE liefert damit nur maximal 30 Bilder pro Sekunde. Dabei hat sie eine Maße von 77 x 41 x 37 mm und ein Gewicht von 152 Gramm, nicht gerade ein sehr kleines und leichtes Modell. Herausstechen will sie mit zahlreichen nützlichen App-Erweiterungen, W-Lan und vor allem einer Reihe an Sensoren. Dazu gehören GPS sowie Lage- und Beschleunigungssensoren, die kontinuierlich Daten aufzeichnen, welche sich im Nachgang in das Videobild einblenden lassen. Per Funk können viele weitere Sensoren integriert werden, sodass zum Beispiel auch die Herzfrequenz bei der Begegnung mit einem Hai in das Video gelegt werden kann. Hierfür ist das Gehäuse bis zu einer Tiefe von 50 Metern wasserdicht, zusätzliches und meist sehr teures Zubehör wird dafür also nicht benötigt, wie es bei fast allen anderen Actioncams der Fall ist. Dafür liegt die Garmin VIRB XE mit einem Preis von 400 Euro auch noch im Rahmen.
Wer ein Basic-Modell für Freizeit-Spielereichen sucht und dafür nicht so viel Bares investieren möchte, der ist mit der Rollei 500 Sunrise in Würfeloptik ganz gut bedient. Für nur 230 Euro bekommt man hier eine ausreichende Actioncam in 4K-Auflösung. Sie ist mit den Maßen 47 x 44 x 44 mm unter den Kleinsten, hat aber dafür noch ganz gut was auf dem Kasten. Auch wiegt sie nur 68 Gramm, sodass sie garantiert überall mit hingenommen werden kann. Dafür ist sie für Profis eindeutig weniger geeignet, denn die Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln lässt nur etwa 15 Bilder pro Sekunde zu. Das reicht kaum für flüssige Bewegbilder, außer man schraubt die Auflösung signifikant herunter. Das Objektiv bietet einen Blickwinkel von nur 136 Grad, ein weiterer Punkt, den Profis nicht so ohne weiteres akzeptieren würden. Ohne Zusatzgehäuse ist sie bis zu 10 Meter wasserdicht, was auf einem entspannten Schnorchelausflug schon gut ausreichen würde. Hier kann man sagen, dass Preis-Leistung im Vergleich zu den anderen großen Herstellern definitiv in Ordnung ist. Wer nicht gerade Fallschirm oder auf einer gefährlichen Skiabfahrt aus dem Hubschrauber springt, sondern eher den Ausflug mit Kumpels oder Familie filmisch begleiten möchte, für den ist die Rollei 500 Sunrise ausreichend.
Preislich deutlich nach oben abschlagend ist die Blackmagic Micro Cinema. Sie ist mit etwa 1400 Euro deutlich teurer als alle anderen Modelle. Auch ist sie mit einem Gewicht von 300 Gramm und Maßen von 82,5 x 69,5 x 65,4 mm größer und schwerer als die anderen, aber immer noch klein und leicht genug, um problemlos von Drohnen oder Multicoptern getragen werden zu können. Natürlich bekommt man hier auch was für sein Geld, denn dieses Modell ist auch für Profis geeignet, filmt sie doch im kinorelevanten Super-16-mm-Format. Dabei gibt es auch keinerlei Verzerrungen bei den Videoaufnahmen. Die Blackmagic Micro Cinema hat einen sehr großen Dynamikbereich von 13 Blendstufen, also durchaus Profi geeignet. Wer jedoch nur in seiner Freizeit ab und an mal ein wenig herum filmen möchte, für den reicht eine „normale“ Actioncam völlig aus.
Neues aus dem Hause GoPro
Erst kürzlich wurde von spannenden Neuigkeiten aus dem Hause GoPro berichtet. Bereits im ersten Halbjahr 2016 soll der Kameraspezialist eine eigene Drohne auf den Markt bringen, wie der Gründer und Geschäftsführer Nick Woodman bei einer Konferenz des Techblogs „Recode“ preisgab. Neben der Drohne wird es noch eine Halterung in Würfelform geben, mit Platz für bis zu 6 Kameras. Mit einer solchen werden Aufnahmen für 3D-Kameras möglich, eine Revolution auf dem Markt der Freizeitfilmemacher. Außerdem hat GoPro im April dieses Jahres die Firma Kolor übernommen, die eine Software zum Zusammenfügen von Aufnahme verschiedener Kameras auf dem Markt gebracht hat. Somit ermöglicht das Unternehmen ein Reibungsloses Zusammenspiel verschiedener Aufnahmen und einer entsprechend optimalen Ausnutzung der neuen Halterung.